Hier finden Sie Informationen zur Förderung lese- rechtschreibschwacher Schüler* von Klasse 1 bis 4 und darüber hinaus. Dabei werden sowohl Aufgaben und Übungen beschrieben, die Sie selber erstellen können als auch Übungsmaterialien, die man käuflich erwerben kann. Etliche fertige Materialien können Sie auch kostenlos herunterladen. Ein besonderes Merkmal der beschriebenen Aufgaben, Übungen und Programme ist die Kombination aus Praxiserfahrungen und wissenschaftlicher Orientierung. Der Autor hat sich im Rahmen seiner Tätigkeit als Schulpsychologe insbesondere auf die Förderung lese- rechtschreibschwacher Schüler spezialisiert. Bei der Beschreibung der Aufgaben und Übungen, die Sie selber erstellen können, wird - wenn es nötig ist - darauf hingewiesen, ob sie für die Schule oder für das Üben zu Hause vorgesehen sind. Von den Programmen, die man käuflich erwerben kann, gibt es jeweils zwei Fassungen. Eine Version ist für die Schule vorgesehen und die andere für das Üben zu Hause bzw. das Üben mit einem einzelnen Schüler. Beide Fassungen setzen an denselben Problemen an. Jedoch sind die Übungsformen an die schulische bzw. häusliche Situation angepasst. Einen Überblick über die Förderung von Klasse 1 bis 4 und darüber hinaus gibt Ihnen ein Förderplan. Beschreibungen der Aufgaben und Übungen die man selber erstellen kann, finden sich auf den Seiten Leseförderung und Rechtschreibförderung. Auf einer weiteren Seite wird auf Rechtschreibregeln eingegangen. Das ist umso wichtiger als manche weit verbreitete Rechtschreibregeln sinnlos und einige sogar falsch sind. Auf dieser Seite werden im Folgenden die Programme vorgestellt, die man kaufen kann. Zunächst geht es um die Leseförderung, danach um die Rechtschreibförderung.
Es beginnt mit einem Programm, das in kleinen Schritten Fertigkeiten vermittelt, die für das Lesen grundlegend sind. Anschließend werden zwei Computerprogramme zur Steigerung der Lesegeschwindigkeit vorgestellt. Darauf folgt ein Programm zur Verbesserung des Textverstehens. |
Flüssig lesen lernen |
Das Programm
Flüssig lesen lernen gibt es für drei
Klassenstufen: Klasse 1/2, 2/3 und 4. Für jede Klassenstufe sind drei Hefte
vorgesehen, die jeweils unabhängig voneinander eingesetzt werden können:
o Ein Übungsheft für das
Lernen
in der Schule
o Ein Übungsheft für das
Lernen zu Hause
o Ein Leseheft
Das gesamte Programm orientiert sich an dem Prinzip mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel zu erreichen. Viel Wert wurde auf eine einfache Handhabung gelegt. Das gilt insbesondere für die Version für das Üben zu Hause. In dieser Fassung steht vor jeder Übung eine kurze Erläuterung, wie sie durchzuführen ist. Die Erläuterung braucht die betreuende Person lediglich vorzulesen.
Eine Leseschwäche kündigt sich sehr oft schon in den ersten Monaten des ersten Schuljahrs an. Den betroffenen Schülern fällt es schwer, sich die Buchstaben-Laut-Beziehungen ins Gedächtnis einzuprägen. Zum Erlernen der Buchstaben-Laut-Beziehungen wird in der Schule je nach dem Vorgehen des Lehrers zwischen einem halben und einem ganzen Schuljahr benötigt. Derartig lange Zeiträume lassen sich erheblich abkürzen, wenn man zwei Prinzipien aus der Gedächtnispsychologie berücksichtigt:
1. Ein Buchstabe wird präsentiert und der Schüler ruft den zugehörigen Laut aus dem Gedächtnis ab.
2. Es sind viele Wiederholungen erforderlich.
Vor allem leseschwache Schüler
profitieren von entsprechenden Übungen. Wenn Sie möchten, können
Sie die Wirksamkeit der beiden Prinzipien an sich selber ausprobieren. Sie
können sechs griechische Buchstaben in nur drei Minuten lernen. Das sind ca. 30
Sekunden pro Buchstabe.
Griechische Buchstaben lernen |
Probleme beim Lesenlernen
liegen zu Beginn des Schriftspracherwerbs im Wesentlichen auf der Wortebene. Haben die Schüler die Elemente und
Strukturen von Wörtern verinnerlicht, so wird das Lesen unbekannter Wörter
aufgrund eines Transfers erleichtert. Dementsprechend wird im Programm
Flüssig lesen lernen das Erkennen von Wortstrukturen intensiv
eingeübt.
Die Hefte für die Schule
und für zu Hause enthalten in den ersten Kapiteln vielfältige, grundlegende
Übungen sowie kleinere zusammenhängende Texte.
Das Lesen längerer
zusammenhängender Texte wird im letzten Kapitel der beiden Übungsbücher
trainiert. Dabei wird das Lesen durch optische Markierungen erleichtert.
Das Leseheft ist für
Schüler bestimmt, die schon einige Fortschritte gemacht haben. Es besteht aus
Geschichten, die von den Schülern vorgelesen werden können oder die sie still
für sich lesen.
Bei den Geschichten in den
Übungsheften und den Leseheften wurde insbesondere auf zwei Aspekte Wert gelegt:
o
Die Texte sollten möglichst leicht zu lesen sein.
o
Die Geschichten sollten möglichst spannend sein.
Flüssig lesen lernen ist erstmalig Mitte der 1990er Jahre erschienen. In der Zwischenzeit sind neue Erkenntnisse zur Leseförderung gewonnen worden. Aus diesem Grund hat der Autor das gesamte Programm überarbeitet.
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Ein großes Problem leseschwacher Schüler besteht darin, dass sie zu langsam lesen. Dadurch kann das Leseverstehen beeinträchtigt werden. Wenn ein Schüler sehr lange bei einzelnen Wörtern verharrt, vergisst er oft, was er zuvor gelesen hat. Das führt dazu, dass ein Text nicht vollkommen verstanden wird. Zur Steigerung der Lesegeschwindigkeit gibt es eine Software für das schnelle Erkennen von Buchstaben und eine weitere Software für das schnelle Lesen von Wörtern.
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Die Geschichten sind genau auf das Leseniveau der jeweiligen Klassenstufen abgestimmt. Dies geschieht u.a. dadurch, dass die Texte aus einer genau bemessenen Anzahl von Wörtern bestehen. Die Zahl der Wörter ist in allen Geschichten gleich und sie nimmt mit jeder Klassenstufe zu.
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Die Rechtschreibung mit Diktaten einzuüben wird häufig kritisiert. So ist es vielfach üblich, Diktattexte in der Schule und zu Hause wieder und wieder zu diktieren. Der Vorteil eines solchen Vorgehens liegt darin, dass die Anstrengung und der Fleiß der Schüler durch gute Noten belohnt werden. Ein Nachteil besteht jedoch darin, dass die tatsächliche Rechtschreibfähigkeit nicht zum Ausdruck kommt. Denn auch schwache Rechtschreiber können auf diese Weise gute Ergebnisse erzielen. Das böse Erwachen kommt dann aber später, wenn ungeübte Diktate geschrieben werden. Werden demgegenüber lediglich ungeübte Diktate geschrieben, so sind die Schüler den Anforderungen hilflos ausgeliefert. Sie haben keinerlei Möglichkeit, durch Anstrengung und Fleiß ihre Leistungen zu beeinflussen. Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Verschwendung von wertvoller Lernzeit. Selbst schwache Rechtschreiber können die weitaus meisten Wörter eines Diktattextes richtig schreiben. Solche Wörter in einem Diktat wieder und wieder zu schreiben ist überflüssig und kostet Zeit, die man besser auf sinnvollere Übungen verwenden sollte. Manchen Autoren schlagen als Alternative vor, die Schüler selber Texte herstellen zu lassen. Aber auch das ist mit Nachteilen behaftet. Denn wie sollen solche Texte auf einen zuvor systematisch durchgeführten Unterricht aufbauen? Das Programm Rechtschreibtraining: Mit Diktaten effektiv üben stellt eine neue Konzeption dar: Jedes Diktat wird zunächst ungeübt geschrieben. Darauf folgt eine Übungsphase und anschließend wird das Diktat noch einmal diktiert. Auf diese Weise stehen zwei Bewertungsgesichtspunkte zur Verfügung: die Rechtschreibfähigkeit bei ungeübten Texten und der Lernfortschritt, den die Schüler machen. Beide Gesichtspunkte werden den Schülern rückgemeldet. Klasse 2
Klasse 3
Klasse 4
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* Aus sprachlichen Gründen wird bei den Wörtern "Lehrer" und "Schüler" (und entsprechenden weiteren Wörtern) nicht zwischen den beiden Geschlechtern differenziert, d.h. mit "Schüler" bzw. "Lehrer" sind immer beiden Geschlechter gemeint.
Letzte Änderung am 18.02.2016