Zu Beginn kreuzt die betreuende Person in den kleinen Kästchen an, welche Buchstaben in der Schule schon durchgenommen worden sind. Die Übung geht dann folgendermaßen: Die betreuende Person zeigt in unregelmäßiger Reihenfolge auf die angekreuzten Buchstaben. Sobald ein Buchstabe vorkommt, denn der Schüler nicht oder nur unvollkommen beherrscht, wird systematisch wiederholt. Die betreuende Person zeigt auf den nicht gekonnten Buchstaben, dann auf einen gekonnten, dann wieder auf den nicht gekonnten, dann auf zwei gekonnte, dann wieder auf den nicht gekonnten usw. Diese Übung mit zunehmenden Wiederholungsintervallen ist außerordentlich wirksam. Der Leser kann es selber ausprobieren, indem er ausgehend von der Startseite sechs griechische Buchstaben in nur drei Minuten lernt. Zur Motivierung der Schüler kann die Übung gelegentlich auch als eine Art „Mensch ärger dich nicht“ durchgeführt werden. Dabei bewegen der Schüler und die betreuende Person eine Figur vom Start zum Ziel.
Eine notwendige Voraussetzung für das Lesenlernen ist die sog. phonologische
Bewusstheit. Das ist die Fähigkeit, Element von gesprochenen Wörtern zu
manipulieren. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Fähigkeit gesprochene
Wörter in einzelne Laute zu
zerlegen bzw. einzelne Laute zu Wörtern zusammenzufügen. Die meisten (auch
leseschwache) Schüler haben im Lauf der ersten Klasse keine Probleme mehr
damit, was allerding auch von der Art des Unterrichts abhängt. Für diejenigen Schüler,
die weiterhin Probleme mit der phonologischen Bewusstheit haben, sind Übungen
dazu mit dem Schreiben von Buchstaben verknüpft. So
schreiben die Schüler z.B. in Übung 6, 7 und 8 den Anfangslaut von gesprochenen Wörtern
auf.
Nach den Anfangslauten geht es um die End- und Inlaute.
In weiteren Übungen lernen die Schüler Wörter in einzelne Laute zu zerlegen (z.B. oft in o-f-t). Zum Schluss fügen die Schüler Wörter aus einzelnen vorgegebenen Lauten zusammen (z.B. n-u-r zu nur). In den Übungen schreiben die Schüler die Buchstaben bzw. Wörter auch auf. Ein Teil der leseschwachen Schüler kann die Buchstaben eines Wortes nicht zu einem ganzen Wort zusammenfügen. Sie können dann z.B. die Buchstaben des Wortes arm lautieren, also a-r-m. Sie schaffen es aber nicht die einzelnen Buchstaben zu dem Wort arm zusammenzuschleifen.
Das Kapitel beginnt mit
einem Test, bei dem die Schüler erfundene Wörter (Pseudowörter) vorlesen. Wenn
sie dazu in der Lage sind, können sie auch Buchstaben zusammenschleifen. Das
Kapitel kann dann übersprungen werden.
Das Zusammenlauten wird so geübt wie es in Übung 2 auf der folgenden Seite dargestellt ist.
Für Schüler, denen das Lesenlernen schwerfällt, ist es weiterhin hilfreich,
die Struktur von Wörtern zu erkennen. Als größte Einheit kommen dabei Silben
in Frage. Im gesamten Programm lernen die Schüler, Wörter beim Lesen in Silben
zu gliedern. Dabei wird – wie immer – in kleinen Schritten vom Leichten zum
Schwierigeren vorangegangen. Die folgende Seite enthält einige Übungen zum Silbieren.
Unterhalb der Silbenebene kann weiter gegliedert werden, und zwar in drei
Einheiten: den konsonantische Silbenanfang (z.B. Kr), die vokalische Mitte (z.B.
a) und das konsonantische Ende (z.B. ft). Bei manchen Silben kann der
konsonantische Silbenanfang (z.B. echt) oder das konsonantische Silbenende (z.B.
frei) auch fehlen. Auf der folgenden Seite wird die
Mitlauthäufung am Silbenanfang eingeführt.
Immer wieder liest der Schüler auch kleine Geschichten vor.
Zum Schluss kommen längere Geschichten, die jeweils aus ca. 300 Wörtern bestehen. Mit Ausnahme von ganz leicht zu lesenden Wörtern sind die Silben farbig markiert. Die folgenden beiden Seiten enthalten den Anfang einer solchen Geschichte. Der Schüler legt bei jeder Silbe eine Pause ein, ebenso an jedem Zeilenende. Denn jede Zeile stellt eine Sinneinheit dar. Durch die Pausen am Zeilenende wird das deutlich gemacht mit der Folge, dass der Schüler den Text besser versteht.
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