Förderplan Lese- rechtschreibschwache Schüler benötigen je nach Art ihres Problems unterschiedlich Fördermaßnahmen. Ein Teil der betroffenen Schüler hat nur Probleme mit dem Lesen, ein anderer Teil nur mit der Rechtschreibung und ein dritter, großer Teil mit beidem. Für all diese Schüler gilt es, die passenden Fördermaßnahmen zu finden. Förderplan Lesen Ein Teil der Schüler braucht bereits Hilfe beim Erlernen der grundlegenden Lesefertigkeiten wie z.B. dem Einprägen der Buchstaben-Laut-Beziehungen. Bei anderen fangen die Probleme erst an, wenn ganze Texte gelesen werde müssen. Wieder andere tun sich lediglich schwer, Texte zu verstehen. Dementsprechend kann man die Leseförderung in drei Bereiche gliedern. Im ersten Förderbereich geht es darum, den Schülern am Anfang des Schriftspracherwerbs drei grundlegende Lesefertigkeiten zu vermitteln. Bei etlichen Schülern sind die entsprechenden Übungen auch noch in der zweiten Klasse notwendig. In einzelnen Fällen kann es auch vorkommen, dass die Vermittlung grundlegender Fertigkeiten noch später notwendig ist. Die erste grundlegende Fertigkeit ist die phonologische Bewusstheit. Darunter versteht man die Fähigkeit, die Elemente gesprochene Wörter zu manipulieren. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Fähigkeit, gesprochene Wörter in einzelne Laute zu untergliedern und einzelne Laute zu Wörtern zusammenzufügen. Die zweite Fertigkeit betrifft das Einprägen der Buchstaben-Laut-Beziehungen. Damit tun sich viele leseschwache Schüler schwer. Mit der dritten Fertigkeit hat nur ein relativ kleiner Teil der leseschwachen Schüler ein Problem. Es besteht darin, Buchstaben zu ganzen Wörtern zusammenzufügen. Übungen zu den drei grundlegenden Fertigkeiten kann man selber erstellen. Man kann auch auf das Programm Flüssig lesen lernen in der Fassung für Klasse 1/2 zurückgreifen. Zum Einüben der Buchstaben-Laut-Beziehungen gibt es zusätzlich die Software Buchstabenblitz, mit der auch die Schnelligkeit des Buchstabenerkennens trainiert wird. Mit dieser Software können die Schüler auch selbstständig ohne ständige Anwesenheit einer betreuenden Person lernen. Wenn ein Schüler nach einem Training im ersten Förderbereich keine Leseprobleme mehr hat, ist eine weitere Förderung nicht mehr erforderlich. Allerdings benötigen die meisten Schüler weitere Unterstützung. Im zweiten Förderbereich geht es darum, die Lesetechnik zu verbessern. Leseschwachen Schülern hilft es weiter, wenn sie lernen, die Struktur von Wörtern zu erkennen. Übungen dazu sind von Klasse 1/2 bis Klasse 4 und darüber hinaus sinnvoll. Das Erkennen von Wortstrukturen kann man mit selbst erstelltem Material einüben. Man kann auch mit dem Programm Flüssig lesen lernen arbeiten, und zwar in der Fassung für Klasse 1/2, Klasse 2/3 und/oder Klasse 4. Darüber hinaus gibt es die Software Wörterblitz, mit der das schnelle Lesen von Wörtern eingeübt wird. Zur Verbesserung der Lesetechnik kommt es wesentlich darauf an, dass die betroffenen Schüler möglichst viel laut vorlesen. Als geeignete Kindergeschichten kommen z.B. die Lesehefte für Klasse 1/2, Klasse 2/3 und Klasse 4 infrage. Wenn ein Schüler nach dem Durchlaufen des ersten und zweiten Förderbereichs keine Probleme mit dem Verstehen von Texten hat, ist eine weitere Förderung nicht mehr erforderlich. Es gibt - wenn auch nur relativ wenig - Schüler mit Problemen im zweiten Förderbereich aber ohne Probleme mit dem Verstehen von Texten, dem dritten Bereich. Solche Schüler lesen sehr langsam und stockend. Aber sie verstehen alles. Trotzdem kann bei ihnen eine Förderung auch im zweiten Bereich sinnvoll sein, und zwar dann, wenn bei ihnen das Lesen eine Quälerei ist, der sie am liebsten aus dem Weg gehen. Im dritten Förderbereich wird das Verstehen von Texten trainiert. Je nach Lesefähigkeit kann damit bei einem jeweiligen Schüler schon in Klasse 2 begonnen werden. Beim Üben kann kann man mit selbst ausgewählten Texten arbeiten. Für die Grundschule liegt weiterhin das Programm Leseverstehen trainieren mit kurzen spannenden Geschichten für Klasse 2, Klasse 3 und Klasse 4 vor. Für die Sekundarstufe gibt es das Programm Wir werden Lesedetektive des Verlags Vandenhoeck & Ruprecht. Die Autoren sind Andreas Gold und Kollegen. Förderplan Rechtschreibung Ab der zweiten Klasse rückt die Orthographie mehr und mehr ins Blickfeld. Die Rechtschreibung wird sehr häufig anhand von Diktaten eingeübt. Gleichzeitig wird diese Praxis jedoch heftig kritisiert. Trotzt aller Kritik gibt es durchaus sinnvolle Möglichkeiten mit Diktaten zu arbeiten. Der Autor der vorliegenden Website hat ein neues Konzept dafür entwickelt. Wenn man sich daran orientieren möchte, kann man selbst erstellte Übungen verwenden oder auf das Programm Rechtschreibtraining: Mit Diktaten effektiv üben zurückgreifen. Von letzterem Programm liegen Fassungen für Klasse 2, Klasse 3 und Klasse 4 vor. Etwa 25 Prozent aller Rechtschreibfehler entfallen auf die Groß- und Kleinschreibung. Eine Regel zum Erkennen von Namenwörtern kann man den Schülern - wie im Programm Rechtschreibtraining: Mit Diktaten effektiv üben - bereits in Klasse 2 vermitteln. Ab Ende Klasse 2 kann die Regel - ohne die Schüler zu überfordern - noch verfeinert werden. Wie man im Hinblick auf die Regel zur Groß- und Kleinschreibung vorgehen kann, ist auf der Seite Rechtschreibförderung beschrieben. Außerdem kann man die entsprechenden Kapitel aus dem Grundkurs des 10-Minuten-Rechtschreibtrainings heranziehen. Wenn man in die Förderung einsteigt, empfiehlt es sich mit Übungen zur Groß- und Kleinschreibung zu beginnen. Denn auf diesem Gebiet kann man am schnellsten Erfolge erzielen. Begleitend zum Diktatüben oder alternativ dazu kann man die 100 häufigsten Fehlerwörter einüben, die ca. 20 Prozent aller Rechtschreibfehler (der Klassen 2 bis 10) abdecken. Weitere 200 Fehlerwörter machen noch einmal 10 Prozent aller Rechtschreibfehler aus. Sämtliche 300 Fehlerwörter kann man kostenlos von dieser Website herunterladen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die 100 häufigsten Fehlerwörter im Grundkurs des 10-Minuten-Rechtschreibtrainings und die weiteren 200 Wörter im Aufbaukurs des 10-Minuten-Rechtschreibtrainings durchzuarbeiten. Parallel zu den anderen Übungen kann man die Schüler mit einem Computerspiel üben lassen, das ebenfalls die 100 häufigsten Fehlerwörter umfasst und das man kostenlos von dieser Website herunterladen kann. Bei dem Computerspiel können die Schüler selbstständig lernen, d.h. eine betreuende Person muss nicht ständig anwesend sein. Ein Konzept, das sich in mehreren Studien als sehr erfolgreich erwiesen hat, ist das silbierende Mitsprechen. Übungen dazu finden sich im Aufbaukurs des 10-Minuten-Rechtschreibtrainings.
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